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Das Gelobtbachtal - Einsamkeit im Sächsisch-Böhmischen Grenzgebiet

Nachdem Vreni und ich bei unseren Recherchen für mein Buch Wandern mit Hund - Elbsandsteingebirge im vergangenen Jahr mehr als 600 Kilometer auf uns bekannten Wegen zurückgelegt haben, zog es uns an diesem Februar-Samstag in eine uns völlig unbekannte Region - das Gelobtbachtal, das für ein paar Kilometer den Grenzverlauf zwischen Deutschland und Tschechien darstellt.

Vom Nationalparkbahnhof in Bad Schandau ging es zunächst mit der S-Bahn bis zur Endstelle in Schöna. Von dort wanderten wir auf dem asphaltierten Elberadweg flußaufwärts. Direkt am Grenzübergang zweigte dann nach rechts unser Weg ins Gelobtbachtal ab. Auf einem steilen, mit Sandsteinstufen gepflasterten Weg ging es steil bergauf, bis wir ein künstlich angelegtes Rückhaltebecken erreichten, das von einem schönen Wasserfall gespeist wird. Das Becken diente dazu, die etwas weiter unten gelegene, heute leider verfallene Gelobtbachmühle mit einem gleichmäßigen Wasserstrom zu versorgen.

Vom Becken aus führt der Weg teils am, teils im Bach entlang weiter aufwärts. Erst ist es eine romantische Schlucht, weiter oben ein liebliches Tal zwischen den bewaldeten Hängen. Das Rauschen und Plätschern des Baches war unser ständiger Begleiter, bis der Pfad an einem Forstweg endete. Wir gingen nach links weiter und erreichten Bald die Ziskaquelle, deren Wasser ewige Jugend ringen soll - wir haben nicht daraus getrunken, denn wer will schon für immer jung sein :-) An der Quelle nahmen wir die breite Forststraße nach rechts und folgen dieser bis wir an eine große Wegkreuzung kamen. Von hier aus führte uns der mit einem gelben Strich markierte Wanderweg zum Zirkelstein. Der kleinste unter den Tafelbergen erhebt sich markant über dem Dörfchen Schöna. Naturlich ließen wir uns das Gipfelglück nicht entgehen und erklommen die steilen Eisentreppen. Oben genossen wir bei eisigem Wind die Aussicht über die Sächsische und Böhmische Schweiz und nahmen uns Zeit für eine leckere Brotzeit. Dann machten wir uns an den Abstieg und folgten der Ausschilderung zu unserem nächsten Gipfelziel, der Kaiserkrone. Ihr Gipfel ist etwas niedriger, aber dafür weiträumiger. Einige nette Aussichtspunkte laden zum Verweilen ein. Am Fuße der Kaiserkrone befindet sich ein markanter Fels, der Kaspar David Friedrich als Vorlage für sein berühmtes Gemäde "Der Wanderer über dem Nebelmeer" diente.

Von hier aus wanderten wir auf dem Malerweg hinunter zur Elbe, wo wir am Bahnhof in Schmilka Hirschmühle die Heimfahrt antraten.

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Kommentare: 2
  • #1

    Kay (Montag, 29 Februar 2016 13:12)

    Ein wunderbarer Bericht über das Wandern im Grenzgebiet der Sächsisch-Böhmischen Schweiz!
    Wir sind ja oft zum Klettern im Elbsandsteingebirge unterwegs, aber in dieser Ecke waren wir noch nie! Danke für den Tipp!

  • #2

    Sabine (Dienstag, 15 März 2016 12:27)

    Oh sehr schöne Bilder, das erinnert mich daran das ich mich endlich doch mal auf den Weg ins Elbi machen sollte.
    Ich schaffe das doch noch mal.
    Meine Yoma würde das Wasser lieben und ich die schönen Aussichten von oben.