Auf dieser Seite finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen rund ums Thema Wandern mit Hunden. Die Tipps basieren auf meinen eigenen, langjährigen Erfahrungen und erheben keinen Anspruch auf Allgemeinverbindlichkeit.


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Ab welchem Alter kann ich meinen Hund mit auf Wandertouren nehmen?

Diese Frage läßt sich nicht pauschal beantworten. Wenn sich Ihr Hund noch im Wachstum befindet, sollten Sie ihn nicht zu längeren Wanderungen und Bergtouren mitnehmen. Langes Bergabgehen, Springen und Treppen steigen sowie stundenlanges Gehen schaden dem noch nicht vollständig ausgebildeten Bewegungsapparat und können lebenslange Probleme verursachen. Große, schwere Rassen sind dabei gefährdeter als kleinere und mittelgroße. Die ersten kleineren Wanderungen habe ich mit meinen Berner Sennenhündinnen unternommen, als sie etwa 10 bis 12 Monate alt waren. Dabei habe ich allerdings darauf geachtet, daß die Touren durch mehrere Pausen ausreichender Länge unterbrochen wurden und die Hunde so genug Gelegenheit bekamen, sich auszuruhen.


Welche Ausrüstungsgegenstände brauche ich, wenn ich mit meinem Hund wandern gehen möchte?

  • Brustgeschirr (vor allem im Gebirge stellen Halsbänder für Hunde eine Verletzungs- oder im schlimmsten Falle sogar eine Strangulierungsgefahr da. Daher empfehle ich den Einsatz eines Brustgeschirrs zum Wandern. Das Geschirr sollte gut sitzen, nicht zu straff und nicht zu locker sein und nicht beim Laufen scheuern. Viele Geschirre haben mittlerweile Haltegriffe auf dem Rücken. Diese ermöglichen es, den Hund beim Überwinden von Hindernissen zu unterstützen.)
  • Leine (2 bis 3 Meter lang oder Flexileine): Aus Sicherheitsgründen sollte man sich die Leine nicht am eigenen Körper festmachen. Es ist empfehlenswert, im Rucksack außerdem eine Ersatzleine mitzunehmen.
  • Wasser (mindestens 1,5 Liter pro Hund)
  • Trinknapf. (Empfehlenswert sind hier die faltbaren Näpfe aus dem Zoohandel, denn diese nehmen wenig Platz weg und haben ein geringes Gewicht)
  • Leckerlis (als Snack zwischendurch oder als „Motivation“ an manch schwieriger Kletterstelle sehr hilfreich)
  • Pfotenschuhe (für den Fall einer Pfotenverletzung): Sie sollten so groß dimensioniert sein, dass die aufgespreizte, belastete Pfote darin Platz hat.
  • Maulkorb (Pflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln sowie zum Eigenschutz bei Behandlung von verletzten Hunden)
  • Erste-Hilfe-Set
  • EU-Impfpass mit aktuellen Impfungen

Wie empfehlenswert sind Packtaschen für Hunde?

Packtaschen bedeuten für unsere vierbeinigen Begleiter immer zusätzliches Gewicht, das sie mit sich herumtragen müssen. Gerade im schwierigen Gelände und auf ausgesetzten Steigen können sie das Körpergefühl und Gleichgewicht des Hundes beeinträchtigen. Außerdem bedeutet zusätzliches Gewicht auch immer eine Mehrbelastung des Bewegungsapparates. Ist man also bei seinem Hund eher bedacht, Übergewicht zu vermeiden, um die Gelenke zu schonen, wäre es kontraproduktiv, ihn auf langen Wanderungen sein Wasser selber tragen zu lassen. Für all diejenigen, die auf den Einsatz von Packtaschen dennoch nicht verzichten wollen, gilt zu beachten, daß der Hund sich langsam an das Tragen der Taschen und auch das Tragen des Gewichtes gewöhnen sollte. Außerdem ist auf eine gute Paßform der Packtaschen zu achten. Hier überzeugt mich vor allem der Singletrak Pack Hunderucksack von Ruffwear.


Was muß ich beachten, wenn ich mit meinem Hund im Elbsandsteingebirge wandern möchte?

Im Elbsandsteingebirge kommen nicht nur Kletterbegeisterte auf ihre Kosten, sondern auch dem Wanderer bietet sich eine Vielzahl von Wegen, Pfaden und Steigen. Häufig trifft man dabei jedoch auf Holz- und Eisenleitern oder sogar auf in den Fels geschlagene Eisenklammern, die helfen sollen, die engen Klüfte und Aufschwünge zu überwinden. Ist man mit Hund unterwegs, heißt es spätestens hier umkehren, denn diese Hindernisse sind für die Vierbeiner nur sehr schwer bzw. gar nicht zu bezwingen. Aber auch „harmlose“ Gittertreppen und –brücken, wie man sie hier häufig findet, können dem einen oder anderen vierbeinigen Begleiter durchaus ernsthafte Probleme bereiten. Aus diesem Grunde sollte man sich unbedingt vorher genau über die Beschaffenheit der Wege auf der geplanten Wandertour erkundigen. Eine Hilfe hierfür bietet mein neues Buch Wandern mit Hund Elbsandsteingebirge, das im Juni 2016 auf den Markt kommen und hier im Shop erhältlich sein wird. Die 38 beschriebenen Wanderungen habe ich alle mit meinen beiden Berner Sennenhündinnen auf Hundetauglichkeit getestet und für Hunde schwierige Stellen wie Gitterbrücken- und Treppen oder Leitern explizit beschrieben.


Wie bereite ich meinen Hund auf eine Bergtour vor?

Konditionell sind uns unsere Vierbeiner in der Regel weit überlegen. Daher bereite ich meine Hunde nicht anders auf Bergtouren vor als mich selbst. Wenn Sie anspruchsvollere und längere Touren planen, empfehle ich, auch in den Wochen vorher vermehrt mit Ihren Hunden wandern zu gehen. Machen Sie dabei immer wieder auch Tagestouren, bei denen auch mal mehr Höhenmeter überwunden werden als Sie und Ihre Fellnase im Alltag zu bewältigen haben.

Das Bergwandern stellt aber nicht nur konditionell höhere Anforderungen an unsere Vierbeiner. Auch Trittsicherheit und "Geländegängigeit" sollten gelernt und trainiert werden.Fangen Sie mit ihrem Hund damit so früh wie möglich an. Möglichkeiten dazu gibt es auch im Alltag viele.

Lassen Sie ihn auf ihrem täglichen Spaziergang Hindernisse überwinden. Das kann das Balancieren auf Baumstämmen sein oder das Laufen über Steinbrocken. Die Balance läßt sich sehr gut trainieren, wenn man den Hund auf Baumstümpfen stehen, sitzen oder sich gar umdrehen läßt. Beginnen Sie immer mit leichten Übungen und steigern Sie dann langsam die Schwierigkeit. Achten Sie jedoch immer darauf, daß der Hund keine schlechten Erfahrungen macht. Kontrollieren Sie die "Geräte", bevor Sie den Hund darauf lassen, ob sie fest stehen und nicht wackeln, bei Hölzern, ob auch keine Nägel herausragen.

Das Begehen von Gittertreppen kann man auch gut im Alltag üben. Gehen Sie mit offenen Augen durch die Welt. An Einkaufszentren zum Beispiel befinden sich häufig außen Gittertreppen, wo man mit dem Hund hoch- und wieder runtersteigen kann.


Soll ich meinem Hund beim Wandern im Hochgebirge Schuhe anziehen?

Die Pfoten unserer Hunde sind dafür ausgelegt, auch auf unangenehmem Untergrund zu laufen. Sie werden durch eine dicke, fast lederartige Haut geschützt. Meine Hunde haben selbst beim Wandern über schroffes Gestein in den Alpen noch nie Schuhe gebraucht. Empfehlenswert ist es jedoch, die Haare zwischen den Ballen und Zehen immer kurz zu halten, damit der Hund optimal auftreten kann. Pfotenschuhe sind nützlich, wenn ein Hund eine Pfotenverletzung hat. Aus diesem Grunde habe ich auch immer 2 Pfotenschuhe in meinem Rucksack.


Kann ich meinen Hund auch mit auf eine Hüttentour nehmen?

Immer mehr Menschen möchten ihre vierbeinigen Bergkameraden auch auf Hüttentouren in den Alpen oder anderen Gebirgen Europas mitnehmen. Doch nicht auf jeder Hütte sind Hunde wilkommen. Generell sollte man als Hundebesitzer ein paar wichtige Dinge beachten, um das Zusammenleben mit "Nicht-Hundemenschen" harmonisch zu gestalten:

  • Hüttenübernachtungen mit Hunden sollten generell vorgebucht werden, es muß im Vorfeld geklärt sein, ob Hunde auf der jeweiligen Berghütte überhaupt gestattet sind.
  • Für Übernachtungen mit Hunden auf Berghütten sollte man immer etwas mehr Geld einplanen, denn meistens hat man nicht die Möglichkeit, in Mehrbettzimmern oder Lagern unterzukommen. In der Regel muß man mit Hund ein komplettes Zimmer (Zimmergröße hängt von der Verfügbarkeit in der Hütte ab) mieten, oder man kann im Winterraum schlafen.
  • Auch in Hütten, in denen Hunde erlaubt sind, ist es durchaus üblich, daß diese nicht mit in die Gaststube dürfen.
  • Für die meisten selbstverständlich, möchte ich es hier jedoch trotzdem nochmals erwähnen. Bitte lassen Sie ihren Hund nicht in den Betten und nicht auf den hütteneigenen Decken schlafen!
  • Bitte nehmen Sie immer ein Hundehandtuch mit auf Ihre Tour, damit Sie den Hund gegebenenfalls reinigen können, bevor Sie Ihre Hüttenunterkunft beziehen.
  • Eine unverbindliche Auflistung von Berghütten, in denen Sie mit Ihrem Vierbeiner übernachten können, finden Sie hier.

Kann ich auch einen alten Hund noch mit zum Wandern nehmen?

Viele Menschen stellen sich die Frage, bis zu welchem Alter man mit seinem Hund noch auf Wanderschaft gehen kann. Das läßt sich jedoch leider nicht so pauschal beantworten. Jeder Hund altert anders, manche schneller, manche langsamer, der eine mit mehr, der andere mit weniger körperlichen Einschränkungen. Wieviel Sie ihrem vierbeinigen Begleiter noch zumuten können, das wissen nur Sie allein. Generell gilt bei Hunden dasselbe wie bei Menschen - wer rastet, der rostet. Jedoch ist manchmal weniger mehr. Kürzere, nicht ganz so anspruchsvolle Touren mit häufigeren und längeren Pausen lassen das Wandern auch für ergraute Fellnasen noch zum Erlebnis werden.