Für Samstag hatten wir uns eine Überschreitung der Affensteine vorgenommen. Wir - das sind eine befreundete Familie mit ihrer kleinen Welsh-Springer-Spaniel-Hündin, Vreni und ich. Wir starteten am Nationalparkbahnhof in Bad Schandau. Doch zunächst ging es nicht auf Schuster's Rappen vorwärts, sondern wir fuhren mit der S-Bahn nach Schmilka, dem Startpunkt unserer Wanderung.
Zentrum des kleinen Dorfes am Ufer der Elbe ist die Schmilk'sche Mühle, deren klappernder Herzschlag seit 1665 hier zu hören ist. Eine Schaumüllerei und Schaubäckerei sowie ein gemütlicher Biergarten laden Wanderer und Touristen zum Staunen und Verweilen ein. Verweilen? Wir sind doch gerade erst losgelaufen.... Das Wetter war schön, und wir hatten für die Tour genug Zeit eingeplant, also ließen wir uns neben dem plätschernden Mühlgraben nieder und gönnten uns ein paar kühle Getränke. Schließlich war ja Wochenende. :-)
Nachdem wir in der Bäckerei noch etwas leckeren Kuchen für unterwegs gekauft hatten, wanderten wir nun endgültig los. Zuerst ging es auf einem breiten Weg durch den Wald bergan, bis wir schließlich zum Einstieg in die Rotkehlchenstiege gelangten. Dieser Bergpfad ist nur für ausgesprochen trittsichere und schwindelfreie Zwei- und Vierbeiner, denn im oberen Teil wird der Weg vor allem für Hunde sehr anspruchsvoll. Unsere bergerfahrenen Vierbeiner meisterten jedoch alles ohne größere Probleme, und so wanderten wir dann über den Zurückesteig zur Aussicht an der Wenzelwand, einem beliebten und eindrucksvollen Felsplateau, von dem aus man einen grandiosen Blick bis nach Böhmen genießen kann. Wir nutzten die Zeit für eine kleine Rast, bevor wir uns an den Abstieg in Richtung Frienstein machten. Dieser Felsen wird auch als "Vorderes Raubschloß" bezeichnet, denn im Mittelalter befand sich hier eine Burgwarte, von der aus die Raubritter zu ihren Beutezügen aufbrachen. Am Fuße des Friensteins findet man die Idagrotte, eine große Höhle, von der aus man eine atemberaubende Aussicht hat. Der Weg dorthin, der in luftiger Höhe über ein schmales Felsband führt, ist nichts für schwache Nerven und nur für absolut trittsichere und schwindelfreie Wanderer zu empfehlen. Hunde müssen hier unbedingt gehorsam und leinenführig sein. Wir waren nicht die einzigen, die die Idee hatten, die Friensteinhöhle, wie die Idagrotte auch genannt wird, aufzusuchen, und so hielten wir uns nicht sehr lange auf, sondern machten uns an den Abstieg. Über hunderte Holzstufen verloren wir rasch an Höhe und wanderten über den Königsweg und die untere Affensteinpromenade hinunter ins Kirnitzschtal.
Da der Bus gerade weg war, beschlossen wir, mit Kirnitzschtalbahn zurück nach Bad Schandau zu fahren. Die historische Straßenbahn rumpelt bereits seit 1898 durch das Tal und bringt Wanderer und Touristen in die felsige Natur. An der Endhaltestelle am Kurpark gönnten wir uns ein leckeres Softeis und schlenderten nun durch die hübsch hergerichteten Gassen von Bad Schandau hinunter an die Elbe. Von hier aus brachte uns die Fähre zurück zum Ausgangspunkt.
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